
Tipps für den Boots-Verkauf: So maximieren Sie den Wiederverkaufswert Ihrer Yacht
Sie haben als gestandener Bootsbesitzer über die Jahre sicherlich eine ganz starke Bindung zu Ihrer Yacht entwickelt – vielleicht ist Ihr Boot ja sogar zu einem echten Familienmitglied geworden. Doch was früher die perfekte Yacht für Sie war, passt heute möglicherweise nicht mehr zu Ihren Bedürfnissen. Manchmal werden Boote einfach zu groß, manchmal aber auch zu klein. Hier kann sich die Nutzung geändert haben, weil die Familie gewachsen ist oder Sie möchten ganz einfach eine ganz neue Yacht haben, die mit modernster Technologie, höchster Sicherheit oder fortschrittlichen Navigationshilfen ausgestattet ist. So oder so – nun ist es an der Zeit, Ihr Boot zu verkaufen!
In diesem Artikel möchten wir die wesentlichen Schritte beleuchten, die Sie noch vor dem offiziellen Listing des Bootes zum Verkauf gehen sollten. Wir gehen auf die Details der notwendigen Papiere und Dokumente ein und geben Tipps, wie Sie eine attraktive Verkaufs-Anzeige mit ansprechenden Fotos erstellen können. Und natürlich: Wir beraten Sie, wie Sie möglichst den optimalen Preis für Ihr Motorboot erzielen könnten.
Wann ist es an der Zeit, Ihr altes Boot zu verkaufen?
Es gibt ein Sprichwort unter Bootsbesitzern, Sie kennen es vielleicht: Es gibt nur zwei wirklich glückliche Tage im Leben eines Eigners – der Tag, an dem er eine neue Yacht kauft, und der Tag, an dem er sie wieder verkauft. Auch wenn dies natürlich bitter etwas bitterböse übertrieben ist, steckt ein Körnchen Wahrheit in dem Spruch: Denn wenn Sie Ihr altes Boot zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Person verkaufen, können Sie eine solide Grundlage für die Finanzierung Ihrer neuen Traumyacht schaffen. Denn seien wir ehrlich: Etwas anderes davon anzuschaffen, macht keinen Sinn …
Zunächst einmal: Der Verkauf eines gebrauchten Bootes ist ganzjährig möglich, da es keine bevorzugten „Gebrauchtboot-Saisons“ gibt. Während neue Yachten vor allem im Frühjahr und Herbst gekauft werden, ist bei den gebrauchten Booten eine ganzjährige Nachfrage zu verzeichnen. Dennoch ist natürlich eine Probefahrt im Sommer schöner und wird eine Besichtigung der Yacht am Steg im Wasser attraktiver, als in einer kalten Winterlagerhalle. Es ist zudem zu beobachten, dass die großen nationalen und internationalen Bootsmessen oft einen Anstieg des Interesses am Gebrauchtbootmarkt auslösen.
Da aber die meisten Verkäufer ihre alten Yachten im Herbst nach der letzten Saison inserieren, kann es Sinn machen, dass Sie Ihr Angebot entweder in dieser Zeit starten oder eben antizyklisch genau dann nicht. Denn in der Flut neuer Anzeigen könnte Ihr Schiff leicht untergehen. Ein Inserieren in einer weniger belebten Zeit könnte dann mehr Aufmerksamkeit von potenziellen Käufern erregen.
Gebrauchtboot-Broker, Bootshändler oder Sie selbst: Wer verkauft eine Yacht besser?
Beim Verkauf einer gebrauchten Yacht gibt es generell zwei Möglichkeiten für Sie: Den Verkauf „von privat an privat“ oder die Beauftragung eines Profis. Keine der beiden Optionen ist eindeutig besser, die Wahl hängt von Ihren Prioritäten ab. Ist Ihnen die Ruhe vor Anfragen lieber? Dann beauftragen Sie einen Profi und zahlen eine Provision. Bevorzugen Sie direkte Verhandlungen mit Kaufwilligen oder soll die Expertise eines Brokers den besten Preis erzielen? Ist die potenzielle Ersparnis durch Verzicht auf Maklergebühren den Aufwand wert?
Steht nach dem Gebrauchtboot-Verkauf der Kauf einer neuen Yacht an, empfehlen wir in jedem Fall, dass Sie mit Ihrem lokalen Händler über Ihre Verkaufs- und Kaufpläne sprechen. Häufig kann er ein attraktives Inzahlungnahme-Angebot unterbreiten, bei dem der Händler Ihre Yacht zu einem Festpreis ankauft, und dieser dann vom Budget für Ihre neue Yacht abgezogen wird. Falls Sie nicht sofort eine neue Yacht kaufen möchten, können viele Händler auch als Gebrauchtboot-Makler agieren und die Yacht provisionsbasiert verkaufen. Dies ist auch dann besonders sinnvoll, wenn Sie die betreffende Yacht ursprünglich über diesen Händler gekauft haben und er sie vielleicht sogar betreut und gewartet hat. Er kennt das Boot genau und kann einen schnellen Refit- und Aufbereitungsplan vorschlagen, um den Wiederverkaufswert zu steigern.
Neben den Bootshändlern gibt es professionelle Makler, die sich auf das Marketing und den Verkauf von Gebrauchtbooten spezialisiert haben. Sie sind oft gut vernetzt oder nutzen eigene Marketinginstrumente, wie Kundenlisten, Showrooms oder exklusive Liegeplätze in Marinas, um Ihre Yacht zu präsentieren. Je nach Umfang und Qualität ihrer Dienstleistungen können die Gebühren für die Aufnahme Ihrer Yacht in deren Angebot umfassen. Manchmal auch eine Provision, die sich proportional zum erzielten Verkaufspreis verhält. Ein Gebrauchtboot-Makler bringt Marktkenntnis, Werbestrategien und Verhandlungsgeschick mit, aber dieser Service hat natürlich seinen Preis.
Ein Privatverkauf hingegen bedeutet, dass Sie den gesamten Prozess selbst steuern: Von der Preisgestaltung über die Bewertung der Angebote und Verhandlungen mit potenziellen Käufern bis zum Abschluss des Geschäfts. Jeder Cent des Verkaufspreises fließt dann natürlich direkt in Ihre Tasche. Diese Strategie führt oft zu einem persönlicheren Geschäft, erfordert jedoch mehr individuellen Aufwand, insbesondere in Sachen Marketing und bei der Klärung rechtlicher Details. Abwägend zwischen Vor- und Nachteilen liegt die Entscheidung natürlich bei Ihnen.
Was ist Ihr altes Boot wert? Wie Sie einen Verkaufspreis festlegen.
Das ist natürlich die eine, wichtige und entscheidende Frage! Leider gibt es nicht wie bei Automobilen feste Abschreibungen, nach denen Sie den Wertverlust eines Bootes berechnen können. Ein „Schwacke“ für Gebrauchte, das wäre es, oder? Bei Yachten beeinflussen einfach viel zu viele Faktoren den Preis.
Allerdings: In der Regel verliert ein Boot in den ersten zwei bis drei Jahren schneller an Wert. Danach flacht die Wertminderungskurve ab. Den höchsten Wiederverkaufswert erzielen Sie, wenn Ihre Yacht also jünger als zwei Jahre ist, da dann die Herstellergarantie möglicherweise noch gilt. Garantien für einzelne Teile der Yacht und Ausrüstungsgegenstände können sogar länger als zwei Jahre gültig sein. Es lohnt sich dies zu prüfen, denn das wirkt sich sehr positiv auf die Verhandlungsbasis aus.
Faktoren, die den Wiederverkaufswert einer gebrauchten Yacht steigern, sind zum Beispiel:
· Geringe Laufleistung und wenig Motorstunden
· Eine lückenlose und vollständige Wartungshistorie (immer durch zertifizierte Fachkräfte)
· Makelloses Erscheinungsbild innen und außen
· Ein schadensfreier Lebenslauf der Yacht
Faktoren, die den Wert eines Bootes senken, sind:
· Ein Standort des Bootes im Süden (hohe Wahrscheinlichkeit von UV-Schäden)
· Veraltete Technologie, sowohl beim Motor als auch bei der Bordelektronik
· Mehrere Vorbesitzer, ideal ist ein Verkauf aus erster Hand
· Ein Hersteller, der nicht mehr am Markt ist
· Ein Bootstyp, der nicht mehr gebaut wird, bei dem Ersatzteile oder Service schwer zu bekommen sind
Es gibt natürlich noch viele weitere Faktoren, die Einfluss auf den Wert Ihres Bootes haben. Für eine grobe Preisvorstellung sollten Sie daher zunächst die einschlägigen Online-Plattformen für Gebrauchtboote konsultieren, dort nach Ihrem Bootstyp suchen und Yachten mit einem ähnlichen Baujahr vergleichen. Je nach Ausstattung erhalten Sie so recht schnell einen Überblick von den günstigsten bis zu den teuersten Angeboten.
Auch die Website des Herstellers Ihrer Yacht kann nützlich sein, da einige Hersteller werfteigene oder zertifizierte Maklerdienste anbieten, die dann Ihr Boot anbieten könnten. Es gibt zudem zahlreiche Online-Rechner zur Preisermittlung. Diese sind jedoch oft nur Marketinginstrumente von Maklern. Wenn ein solcher Rechner verlässliche Ergebnisse liefert und keine bloße Datensammlung ist, kann er aber durchaus nützlich sein.
Die sicherste Methode, einen marktgerechten und realistischen Preis für Ihre Yacht festzulegen, ist immer eine professionelle Begutachtung durch einen Sachverständigen. Diese Gutachten ermitteln den tatsächlichen Wert Ihres Bootes mittels gründlicher Prüfung vom Bug bis zum Heck sowie der Bootsdokumente. Der so ermittelte Preis ist ein guter Ausgangspunkt für Ihre Verkaufsstrategie. Außerdem sind solche Gutachten, da unabhängig und „offiziell“ für potenzielle Käufer ein Beweis für Ihre Seriosität.
Verkaufsstrategien für Gebrauchtboote: So gehen Sie es professionell an
Die Aufgabe ist klar: Ein zu hoher Preis für Ihr Boot könnte Interessenten abschrecken, während ein zu niedriger Preis den Wert sofort unwiederbringlich mindert und zu einem unterbewerteten Verkauf führt. Es hat sich bewährt, wenn man den Verkauf eines Gebrauchtbootes in drei Phasen unterteilt: Phase 1 – „Den Drachen steigen lassen“, Phase 2 – „Erste Preissenkung und ernsthafte Verhandlungen“, und Phase 3 – „Das Boot loswerden“.
Phase 1: Den Drachen steigen lassen. Wenn Sie Ihre Yacht erstmals inserieren, setzen Sie den Preis erst einmal höher als den geschätzten Wert an. Sie können ihn sogar deutlich höher ansetzen, aber übertreiben Sie es nicht. Die Idee ist, dass Ihre Yacht als neues Angebot möglichst viel Aufmerksamkeit erhält. Da kann man dann durchaus auch einmal „frech“ sein. Manche Verkäufer haben Glück und erzielen mit ihrem hohen Preis sofort einen Verkauf, nur weil ihr Angebot das neueste ist. Aber verlassen Sie sich lieber nicht darauf, denn Phase 1 dauert oft nicht sehr lange – Ihre Anzeige bleibt nur wenige Wochen „neu“. Daher, seien Sie kreativ und mutig!
Phase 2: Erste Preissenkung auf ein realistisches Niveau. Falls Sie Ihr Boot nicht zum überhöhten „Drachen-Budget“ verkaufen konnten, so ist das kein Problem – das ist sowieso eher selten. Versuchen Sie nun, die Yacht zu einem fairen Preis zu verkaufen, der ihren Wert widerspiegelt. Beachten Sie: Jede Preissenkung wird von Vielen bemerkt! Je häufiger und größer die Senkungen, desto mehr werden potenzielle Käufer von aktivem Interesse zu passivem Abwarten wechseln. Senken Sie den Preis nicht zu oft und nicht zu stark – das könnte als Zeichen von Verzweiflung interpretiert werden. Streben Sie an, das Boot nach maximal zwei Preissenkungen zu verkaufen. Die meisten Verkaufserfolge sollten in der zweiten Phase erzielt werden. Falls nicht …
Phase 3: Die Yacht loswerden. Diese Phase möchten Sie natürlich vermeiden. Nach zu langem, erfolglosem Inserieren werden Verkäufer oft frustriert. Manchmal häufen sich auch schon finanzielle Belastungen, denn das Boot verursacht weiterhin Kosten. Oder das Geld aus dem Verkauf wird dringend für ein anderes Projekt benötigt. Nun wollen Sie das Boot einfach nur noch loswerden – zum maximal möglichen Preis, aber oft weit unter dem ursprünglichen Angebot, manchmal sogar unter dem tatsächlichen Wert, nur um weitere Kosten zu vermeiden. Dies ist ein schmerzhafter Prozess mit möglicherweise frustrierendem Ausgang. Das Wissen um diese Möglichkeit sollte Sie anspornen, kreativer und engagierter in Phase 1 oder 2 zu verkaufen.
Darüber hinaus sollten Sie weitere Aspekte berücksichtigen: Ist Ihr Preis nicht verhandelbar, oder sind Sie bereit, Angebote zu prüfen und Kompromisse einzugehen? Sobald Sie eine Preisstrategie und einen Betrag festgelegt haben, beobachten Sie Ihre Konkurrenten genau – ob Privatverkäufer, Makler oder Händler. Mit aufmerksamem Blick können Sie feststellen, wie Ihr Angebot im Vergleich zum Markt abschneidet und dann fundierte Entscheidungen treffen. Verkaufen ist eine aktive Angelegenheit. Sie erfordert Mut, Kreativität und auch ein bisschen Glück.
So bereiten Sie Ihr altes Boot für einen erfolgreichen Verkauf auf dem Gebrauchtmarkt vor
Nachdem Sie sich nun für eine solide Verkaufsstrategie entschieden und einen realistischen Preis festgelegt haben, richten wir unser Augenmerk auf das Objekt selbst: Ihre Yacht. Das Boot sollte natürlich in einem einwandfreiem Zustand sein. Sie sollte nach mehr aussehen, als sie inseriert ist. Sie sollte attraktiv daherkommen – auch und gerade, weil sie gebraucht ist! Denken Sie daran: Kleine Kratzer können Sie später die größten Preisnachlässe kosten!
Ebenso wichtig ist eine sorgfältig aufbereitete und vor allem vollständige Sammlung aller Dokumente der Yacht. Sorgen Sie dafür, dass alle Schiffspapiere ordnungsgemäß zusammengestellt sind. So sind Sie auf Anfragen potenzieller Käufer vorbereitet. Fehlende Dokumente sind ein Hauptfaktor, der den Preis Ihres Bootes sofort senkt

Welche Motorboot-Dokumente brauchen Sie für den Weiterverkauf?
In Zeiten strengerer maritimer Gesetze und Vorschriften für Geschäfte aller Art, auch privater, wird eine vollständige Dokumentation aller Papiere der Yacht Ihre Sorgfalt, Glaubwürdigkeit und Seriosität unterstreichen. Jegliche Transaktion sollte transparent und natürlich legale ablaufen, weshalb die offiziellen Papiere so wichtig sind. Hier finden Sie eine Liste mit den Dokumenten, die Sie bereithalten sollten:
Eigentumsnachweis: Dies kann die ursprüngliche Kaufrechnung oder ein anderes Dokument sein, das Ihren Besitz der Yacht beweist, wie eine ordnungsgemäße Schlussrechnung.
Nachweis über bezahlte Mehrwertsteuer: Dieses Dokument ist absolut notwendig, wenn das Boot in der EU war und Sie angeben, dass die Mehrwertsteuer bezahlt wurde. Üblicherweise ist die Mehrwertsteuer in einer ordnungsgemäßen Schlussabrechnung angegeben.
Wartungsprotokolle, insbesondere für den Motor: Diese sollten alle Wartungs- und Servicearbeiten am Boot detailliert auflisten, einschließlich Datum und Art der Arbeiten. Idealerweise wurden diese Arbeiten ausschließlich von zertifizierten Partnern durchgeführt.
Bootsfinanzierungs-Dokumente: Falls noch eine Finanzierung für die Yacht läuft, benötigen Sie Details dazu. Idealerweise sollte der Boots-Kredit vor dem Verkauf beglichen sein. Sprechen Sie vorab mit dem Kreditgeber, ob der Verkauf zulässig ist und wie der Kredit übergehen wird.
Versicherungsunterlagen: Details zur Versicherungspolice der Yacht und etwaige frühere Schadensfälle. Seien Sie absolut ehrlich über Schäden oder Vorfälle mit Ihrer Yacht! Das Verheimlichen solcher Informationen kann ernsthafte (rechtliche) Konsequenzen haben.
Registrierungsunterlagen: Je nach Größe des Bootes können Sie Ihr Boot in verschiedenen Registern eintragen. Diese Eintragungen müssten dann entweder von Ihnen oder dem neuen Besitzer verändern/umgeschrieben werden.
Bauzertifikat: Zeigt die Herkunft des Bootes bei seinem Hersteller.
CE-Zertifizierung: Für Boote, die nach 1998 in die EU gebaut oder importiert wurden, muss ein CE-Nachweis vorliegen, der die Einhaltung europäischer Standards beweist.
Handbücher und Garantien: Für die Bordelektronik, Motoren, Geräte und andere Ausrüstungen. Auch wenn Garantien abgelaufen sind, sollte eine Sammlung aller Handbücher selbstverständlich sein.
Inspektionsprotokolle für die Sicherheitsausrüstung: Besonders wenn das Boot für die kommerzielle Nutzung zugelassen ist. Dazu zählt die Rettungsinsel, die Rettungswesten, Signalmittel etc..
Verkaufs- oder Ankaufsguten: Auch wenn nicht immer zwingend erforderlich, verlangen viele Käufer ein aktuelles Gutachten. Ein vorhandenes Gutachten kann den Verkaufsprozess beschleunigen.
Gassicherheitszertifikat G608: Für Yachten mit einer Flüssiggas-Anlage, das bestätigt, dass diese geprüft und sicher sind. Muss sowieso alle 2 Jahre in Deutschland erneuert werden.
Logbuch der Yacht: Dieses sollte Details zu Reisen, Wartungen und größeren Arbeiten enthalten. Auch wenn es nicht das wichtigste Dokument ist, zeigt ein ordnungsgemäßes Logbuch Ihre fachkundige Bootsführung und Seemannschaft.
Inventarliste: Eine detaillierte Liste der im Verkauf enthaltenen Gegenstände wie Navigationsausrüstung, Sicherheitsausrüstung, Möbel, Beiboote und andere Artikel ist sehr hilfreich. Eben alles, von „Pött bis Pann“.

Sollte ein Gebrauchtboot vor dem Verkauf refittet werden?
Was die Ästhetik angeht, sind alle Bootskäufer gleich: Ob neue oder gebrauchte Yacht, das Aussehen zählt. Während Sie also eine gründliche Inspektion durchführen lassen und dabei die Bereiche Rumpf, Motor und Bordelektronik priorisieren, sollten Sie die Yacht mindestens gründlich von Ihren Spuren reinigen lassen. Stellen Sie sich vor, Sie wären der potenzielle Käufer: Sie würden ein makelloses Interieur und Exterieur erwarten, ohne Kratzer oder Flecken auf den Polstern. Lassen Sie das Boot am besten so reinigen, dass es einen „Neuboot-Geruch“ vermittelt, zum Beispiel durch den Einsatz eines Ozongenerators. Professionelle Yachtreinigungsdienste kosten zwar, aber das Ergebnis könnte eine Yacht sein, die wie neu aussieht (und riecht). Beheben Sie zudem umgehend kleinere Mängel oder Verschleißerscheinungen – diese können in Verhandlungen zu Abzugspunkten werden. Der erste Eindruck zählt – sehr viel!
Durch gründliche Reinigung, Polieren und rechtzeitige Lackausbesserungen können Sie den wahrgenommenen Wert des Bootes maßgeblich steigern. Überlegen Sie auch, gegebenenfalls Teile der Ausrüstung zu aktualisieren oder auszutauschen, da solche Details die Wünsche anspruchsvoller Käufer ansprechen können. Oft reicht ein neuer Anstrich des Unterwasserschiffs oder ein Schleifen des Teakdecks. Manchmal muss es ein neuer Plotter oder Radargerät sein. Wägen Sie die Kosten für Aufbereitung oder Refit gegen den möglicherweise zu erzielenden Wertzuwachs ab.
Inserat, Marketing und Werbung für Ihr Gebrauchtboot
Nun ist alles vorbereitet: Das Boot ist in einwandfreiem Zustand, die Dokumente sind organisiert. Und was ist der nächste Schritt? Eine attraktive Anzeige erstellen, die die Aufmerksamkeit potenzieller Käufer auf Ihr gebrauchtes Boot lenkt! Das ist gar nicht so schwer, wie es klingt.
Ansprechende Yacht-Fotos für eine perfekte Gebrauchtboot-Anzeige: Profi-Tipps
Es ist keine Hexerei, ansprechende Fotos Ihres Bootes zu erstellen. Natürlich könnten Sie einfach einen professionellen Fotografen engagieren, aber moderne Smartphones liefern auch schon oftmals sehr beeindruckende Bilder. Sie sind auch glaubwürdiger. Inhaltlich sollten Sie alle Orte der Yacht abbilden und zeigen – von der Flybridge bis zur blitzeblanken Bilge, vom Chrombesatz am Bug bis zum Flaggenstock am Heck. Jede Ecke und jedes Detail zeugt von der Handwerkskunst der Werft, Ihre Pflege und all den Erlebnissen, die das Boot geprägt haben. Vermeiden Sie jedoch eine zu technische Inszenierung. Fügen Sie anstelle dessen ein paar dekorative Elemente hinzu, wie einen frischen Blumenstrauß im Salon, bunte Kissen auf der Lounge-Sitzbank oder ein Handtuch und neue Seife im Bad. Indem Sie das Lebensgefühl vermitteln, dass Ihr Boot bietet, sprechen Sie potenzielle Käufer stärker an als mit einem sterilen, leeren Boot.
Außenaufnahmen vom Boot: Zeigen Sie stolz das elegante Design und den gepflegten Zustand Ihrer Yacht. Machen Sie Aufnahmen aus verschiedenen Winkeln, die die Dynamik und Eleganz des Bootes unterstreichen. Wenn möglich, zeigen Sie das Boot auf dem Wasser. Fotos von einer festgemachten Yacht sind oft schwierig, da benachbarte Boote Schatten werfen oder die Sicht blockieren können. Es soll kein Profi-Fotoshooting für ein Yachtmagazin werden, aber ein freischwimmendes Boot auf offener See zeigt eben am besten die volle Schönheit. Konzentrieren Sie sich nicht nur auf die Linien der Yacht, sondern auch auf Detailaufnahmen des Achterdecks, der Sonnenliegen und anderer Lounge-Bereiche – diese locken oft Menschen an, die von sonnigen Momenten auf dem Wasser träumen.
Innenaufnahmen: Lassen Sie potenzielle Käufer das Leben an Bord visualisieren. Umfassende Bilder von Kabinen, Steuerstand, Kombüse und Salon vermitteln den Komfort und Luxus Ihres Bootes. Vermeiden Sie Personen auf den Fotos und nutzen Sie keine Bilder von Ihrem letzten Familienurlaub, da dies den Fokus auf die Be- und Ab-Nutzung des Bootes lenken könnte. Sie wollen eine Traumyacht verkaufen. Achten Sie besonders auf den Motor – für viele Enthusiasten ist er das Herz eines Motorbootes und spiegelt den Gesamtzustand und die Pflege wider. Ein abschließendes Foto des beeindruckenden Kielwassers kann das i-Tüpfelchen sein. Kleiner Tipp: Gerade bei Innenaufnahmen eignen sich die sogenannten „Fischaugen“-Linsen, oder Panorama-Effekte. Bei Außenaufnahmen lassen diese das Boot allerdings viel kleiner erscheinen und sollten daher vermieden werden.
Detailaufnahmen: Gehen Sie ins Detail. Heben Sie Ausrüstung, Zubehör und Besonderheiten hervor, die Ihre Yacht von anderen abheben. Betonen Sie die neueste Technologie, die an Bord installiert ist, kürzliche Upgrades und einzigartige Verkaufsargumente, die Stolz und Exklusivität vermitteln. Beachten Sie, dass zu viel Prahlerei mit Individualisierungen manche Käufer abschrecken könnte.

So schreiben Sie ein Gebrauchtboot-Inserat, das Wirkung erzielt
Die perfekte Beschreibung eines Yachtangebots ist informativ und trotzdem ansprechend, präzise und zugleich aussagekräftig. Hier treffen die praktischen Details auf die Faszination eines Traumes von der See. Stellen Sie sicher, dass Sie das Wesen des Bootes auf den Punkt bringen, seine einzigartigen Eigenschaften hervorheben und klare, prägnante Informationen liefern, nach denen potenzielle Käufer suchen. Nutzen Sie unsere Vorlage als Ausgangspunkt.
Wie Sie ein gebrauchtes Boot zum richtigen Preis verkaufen
Die perfekte Beschreibung einer Yacht ist informativ, aber trotzdem fesselnd, präzise, aber ansprechend. Sie beginnt mit der Überschrift – einer packenden Headline. Oft suchen Gebrauchtboot-Interessenten schon nach einer bestimmten Marke und einem bestimmten Bootstyp – dies sollte daher auch in Ihrer Überschrift enthalten sein, damit Suchmaschinen sie erfassen. Kombinieren Sie den Typ mit Schlagwörtern wie „gebraucht, wie neu“ oder „selten genutzt von Erstbesitzer“, um den hohen Wert Ihrer Yacht zu betonen. Sie können auch spezifische Details hervorheben, wie „1.900 PS Gleit-Spaß“ oder „komplett renoviertes Echtleder-Interieur“.
Die Beschreibung sollte kurz und prägnant sein: Hier treffen praktische Details auf die Faszination der Seefahrt. Fangen Sie das Wesen des Bootes ein, heben Sie einzigartige Merkmale hervor und liefern Sie klare, präzise Informationen, die die Käufer suchen.
Schauen Sie sich an, was Ihre Konkurrenten tun, sammeln Sie die besten Ideen und passen Sie deren Beschreibungen an Ihre Bedürfnisse an. Alternativ können Sie auch unsere Vorlage nutzen, die einen guten Ausgangspunkt bietet.
Ihr Gebrauchtboot inserieren
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wo Sie inserieren können. Diese hängen letztlich von der Zielgruppe, dem Budget und dem gewünschten Engagement ab:
Plattform | Beschreibung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Online-Verkaufsplattformen | Websites, die nur Gebrauchtboote anbieten | Sehr hohe Reichweite, einfache Benutzung | Ihr Angebot könnte untergehen, weil so viel angeboten wird. Eventuell fallen Gebühren an |
Kleinanzeigen und „Schwarze Bretter“ in Marinas | Aushänge in Häfen oder Anzeigen in Club- oder Lokalmagazinen | Sehr präzises Targeting, regional verankert. Kann preiswerter sein. | Geringe Reichweite. Präsentation ist oftmals wenig wertig. |
Bootsmessen und Boots-Ausstellungen, Hafenfeste | Ausstellungen vor Ort | Echte Kundenkontakte vor Ort, direkt und schnell. Boot kann sofort gezeigt werden. | Oft hohe Kosten. Bindung an vorgegebene Termine. |
Persönliche Netzwerke | Sie verkaufen Ihre Yacht im erweiterten Freundes- und Bekanntenkreis. | Hohe Vertrauensbasis, keine Mittelsmänner oder Kosten. | Sehr begrenzte Reichweite. Potenzielle Streitpunkte mit Freunden. |
Social Media | Plattformen wie Instagram oder Facebook nutzen. | Schöne visuelle Präsentation mit sehr hoher Reichweite. Keine Kosten. | Erfordert hohen persönlichen Einsatz. Hohe Streuverluste. |
Boots-Foren und Communities | Finden sich online auf verschiedenen Websites | Leidenschaftliche Community, hohe Relevanz und geringe Streuverluste. | Sehr zeitaufwändig, oftmals sehr „direktes“ Feedback |
Professionelle Broker | Gebrauchtboot-Agenten, die Ihr Boot makeln | Sorgenfreier Verkauf, kaum eigenes Engagement notwendig. Eignet sich besonders im Ausland. | Hohe Kosten, kaum Kontrolle über Verkaufsprozess |
Den Deal machen: Besichtigungen und Probefahrten, das sollten Sie beachten
Besichtigungen und Probefahrten sind entscheidend im Verkaufsprozess, da sie für den Inserenten endlich die abstrakte Anzeige in ein greifbares Erlebnis verwandeln. Wie beim Kauf einer neuen Yacht auch, möchten potenzielle Käufer eines Gebrauchtbootes das Steuer spüren, den Motor hören und das Verhalten der Yacht auf See erleben. Eine Probefahrt ist daher oftmals der kaufentscheidende Faktor.
Allerdings: Diese Termine können einen Verkauf auch gefährden, da sie immer Risiken bergen wie Schäden, Unfälle oder sogar den Diebstahl des Bootes. Der Schlüssel liegt darin, ein überzeugendes und immersives Erlebnis für den Käufer zu schaffen, während Sie Vorsichtsmaßnahmen treffen, um die Integrität der Yacht und die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Lassen Sie uns also schauen, wie Sie diese Termine für sich zum Erfolg bringen können:.
Sicherheit bei einer Probefahrt
Der Verkauf einer Yacht erfordert, dass Sie Ihr Boot für potenzielle Käufer öffnen, während es noch in Ihrem Besitz ist. Das bedeutet in keinem Fall, auf Sicherheit zu verzichten. Hier einige Tipps:
Vorauswahl: Überprüfen Sie potenzielle Käufer vor der Terminvereinbarung, um sicherzustellen, dass sie ernsthaftes Interesse und die nötigen finanziellen Mittel für den Kauf haben. Je nach Boot und Aufwand für eine Probefahrt können Sie eine Vorauszahlung (abzugsfähig vom späteren Preis) verlangen.
Zugangsbeschränkungen an Bord: Nicht alle Bereiche der Yacht müssen bei ersten Besichtigungen zugänglich sein. Sichern Sie persönliche oder wertvolle Gegenstände in verschlossenen Kabinen oder Stauräumen.
Begleitete Besichtigungen: Lassen Sie niemals eine Besichtigung ohne Ihre Anwesenheit oder die eines Vertreters stattfinden! Besichtigungen sollten nur unter Aufsicht stattfinden, denn sie reduziert das Risiko von Schäden oder Diebstahl.
Dokumentation: Führen Sie ein Protokoll über alle Besucher, notieren Sie deren Kontaktdaten und das Datum des Besuchs.

So wird die Probefahrt zum Erfolg
Nicht alle potenziellen Käufer sind erfahrene Skipper. Gerade Gebrauchtboote werden oft gern von Fahrtanfängern gekauft, die limitierte Budgets haben. Auch sonst ist die Anwesenheit eines kompetenten Skippers ratsam – wenn Sie es nicht sein können, dann jemand, dem Sie vertrauen. Diese Aufsicht stellt sicher, dass die Yacht fachgerecht gehandhabt wird und Risiken minimiert werden. Als Faustregel sollten das Ablegen und Anlegen sowie alle Manöver innerhalb der Marina von Ihnen oder einem Skipper durchgeführt werden. Übergeben Sie das Steuer erst außerhalb der Marina. Definieren Sie klare Waypoints und Grenzen für die Probefahrt, um Gefahren zu vermeiden und in vertrauten, sicheren Gewässern zu bleiben. Ihre Gäste müssen akzeptieren, dass es sich um eine Probefahrt handelt, kein Tagesausflug. Kompromittieren Sie nie die Sicherheit an Bord. Stellen Sie sicher, dass alle Sicherheitsausrüstungen in einwandfreiem Zustand sind und legen Sie Wert darauf, dass alle an Bord Rettungswesten tragen.

Sie haben Ihr altes Boot verkauft! Was nach dem Verkauf beachtet werden sollte
Die Probefahrt hat überzeugt, die Verhandlungen sind abgeschlossen und die Papiere sind unterzeichnet. Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Ihr gebrauchtes Boot verkauft! Nun stehen nur noch die letzten Schritte an. Es fallen einige Verpflichtungen auf Ihrer Seite an, um die Transaktion abzuschließen und einen reibungslosen Übergang an den neuen Eigentümer zu gewährleisten:
Finanzielle Abwicklungen: Abhängig von den vereinbarten Zahlungsbedingungen sollten Sie eine Vorauszahlung vor der Übergabe verlangen. Fahren Sie erst nach bestätigten Zahlungseingängen mit den jeweils nächsten Schritten fort. Zahlungen selbst können, zur Beruhigung beider Parteien, über Finanzinstitute oder Makler abgewickelt werden, um eine reibungslose Transaktion zu gewährleisten.
Dokumentenübergabe: Stellen Sie sicher, dass alle notwendigen Unterlagen, einschließlich Eigentumsnachweise, Wartungsprotokolle, Garantien und weitere relevante Dokumente, an den Käufer übergeben werden. Ein Haftungsausschluss kann sinnvoll sein, um Ihre vollständige und endgültige Entlastung von zukünftigen Problemen mit dem Boot rechtlich zu dokumentieren. Prüfen Sie, ob eine rechtliche Beratung für den Verkaufsprozess erforderlich ist.
Abmeldung und Ummeldung: Die Yacht muss möglicherweise von Ihrem Namen abgemeldet und auf den Namen des neuen Eigentümers umgemeldet werden, insbesondere bei einem Wechsel der Flagge. Dies ist in der Regel Aufgabe des Käufers, kann aber auch Ihren Einsatz erfordern.
Versicherungsübergabe: Stellen Sie sicher, dass die Versicherung der Yacht entweder übertragen wird oder der Käufer darüber informiert ist, eine eigene Police abzuschließen.
Ausrüstungs- und Inventarprüfung: Vergewissern Sie sich, dass alle im Verkauf enthaltenen Gegenstände – Ausrüstung, Zubehör oder andere Einbauten – an Bord und im vereinbarten Zustand sind.
Übertragung von Liege- oder Anlegeplatzrechten: Der Liegeplatz einer Yacht ist oft sehr bedeutsam für den Verkauf. Falls er im Verkauf enthalten ist, stellen Sie sicher, dass beide Parteien den Übertragungsprozess transparent gestalten. Dies kann die Zusammenarbeit mit der Marina oder Hafenbehörde erfordern, um die Rechte an dem Platz zu sichern.
Entfernung persönlicher Gegenstände: Es liegt in Ihrer Verantwortung, alle persönlichen Gegenstände vor der Übergabe von der Yacht zu entfernen.
Nachverkaufskommunikation: Bleiben Sie für einen angemessenen Zeitraum nach dem Verkauf für Fragen des neuen Eigentümers verfügbar. Dies gehört zum guten Ton und kann helfen, kleinere Probleme nach der Übergabe zu klären.
Steuerliche Auswirkungen: Je nach Land können steuerliche Auswirkungen durch den Verkauf der Yacht entstehen. Es ist ratsam, dass sowohl Verkäufer als auch Käufer diese kennen und entsprechend klären.

Ein Gebrauchtboot verkaufen: Zusammengefasst
Eine gute Vorbereitung und solide Grundlage können beim Verkauf Ihrer Yacht den entscheidenden Unterschied machen. Den Wert Ihrer Yacht zu kennen, sie effektiv zu präsentieren und Markttrends zu erkennen, sind entscheidend.
Während Sie sich von dem einem, alten Boot verabschieden, öffnet sich ein neuer Horizont: Unsere lokalen Händler stehen bereit, um Ihren nächsten Traum wahr werden zu lassen. Nutzen Sie ihre Expertise, um mit Ihnen den Weg zur neuen Traumyacht zu gehen. Wir wünschen Ihnen beim Verkauf Ihres gebrauchten Motorbootes ein glückliches Händchen und einen guten erzielten Preis!